Emil Nolde: Skulptur "Birma-Tänzerin" (1914), Bronze teilvergoldet
ars mundi Exklusiv-Edition | limitiert, 980 Exemplare | nummeriert | Signatur
- Artikel-Nr.: 791279
Weltweit exklusiv bei ars mundi: Emil Noldes Birma-Tänzerin.
Für den Bauernjungen aus Nolde muss es ein großes Abenteuer gewesen sein: Von Anfang Oktober 1913 bis in den Sommer 1914 begleitete er die "Medizinisch-demographische Deutsch-Neuguinea-Expedition". Der Künstler Nolde konzentrierte sich ganz auf die Menschen, er zeichnete und aquarellierte sie und war fasziniert von ihren Ritualen. Auf Java konnte er einem königlichen Fest beiwohnen. Dabei beeindruckten ihn, der in seiner Jugend eine Ausbildung zum Holzschnitzer absolviert hatte, die Tänzerinnen und ihr bis in die kleinste Regung kontrollierter Auftritt so sehr, dass er sich auf den Zwischenreisen damit beschäftigte, ihre Grazie in Figuren aus Brennholz aus der Schiffsküche festzuhalten.
Die Liebe und Bewunderung Emil Noldes für die Ureinwohner der von ihm bereisten Länder, spiegeln sich in der kleinen Schönheit der Birma-Tänzerin wieder. Er wohnte einer Tanzaufführung der besonderen Art bei und hielt rückblickend das Gesehene in seinen Lebenserinnerungen fest. Dieser Tanz faszinierte Nolde derart, dass er wenig später zum Schnitzmesser griff und die grazile Tänzerin aus einem Stück Brennholz heraus formte. Besonders auffällig sind die Augen der kleinen Tänzerin, sie ist die einzige Figur aus Noldes Hand, die funkelnde Granate trägt. Ich freue mich sehr, dass nun nach der Java-Tänzerin die bezaubernde Birma-Tänzerin in hervorragender Qualität für ein ausgewähltes Publikum reproduziert wurde, um diese bislang weitgehend unbekannte Facette in Noldes Werk bekannt zu machen. (Dr. Christian Ring, Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde)
Skulptur in feiner Bronze, gegossen im Wachsausschmelzverfahren, von Hand ziseliert, poliert und patiniert. Direkt vom Original abgeformt, in Originalgröße reproduziert. 24 Karat teilvergoldet. Augen mit roten Granaten. Limitierte Auflage 980 Exemplare, nummeriert und mit Signatur sowie der Gießereipunze versehen. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Nolde Stiftung Seebüll. Mit nummeriertem Authentizitäts- und Limitierungszertifikat. Format 8,5 x 28 x 4 cm (B/H/T). ars mundi Exklusiv-Edition.
Emil Nolde
Emil Nolde (bürgerlich Hans Emil Hansen, bis er sich 1902 nach seinem Geburtsort benannte) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Expressionisten. Von der Münchner Akademie abgelehnt, ging er nach Paris, um an der dortigen Académie Julien seine Studien fortzusetzen. Seit 1905 lebte und arbeitete er auf der dänischen Insel Alsen und in Berlin und war kurzfristig Mitglied der "Brücke" und - ebenso kurzfristig - der Berliner Secession.
Kurz nach dem Austritt Noldes aus der Künstlergemeinschaft "Brücke" Ende 1907 begegnete er dem norwegischen Maler Edvard Munch in Berlin, dessen Arbeiten ihn sehr beeindruckten. Bei dem Besuch seines Freundes Hans Fehr im Jahr 1908 begann er, die Technik des Aquarellierens für sich zu entdecken und schließlich virtuos umzusetzen.
Noldes Werk umfasst heute zahlreiche Aquarellarbeiten, Ölgemälde, Grafiken sowie einige Skulpturen. Kennzeichnend ist seine intensive Farbgebung; der Künstler verblieb in seinen Motiven - Landschaften, Blumen, Stadtszenen, religiöse Motive - zwar stets im Gegenständlichen, "komponierte" seine Bilder jedoch ganz von der Farbe her. Als Nolde 1927 sein Backsteinhaus "Seebüll" im nordfriesischen Neukirchen bezog, umgab er es mit einem großen Garten, der ihm Motive in Hülle und Fülle bot.
Es sollten schwere Jahre folgen. Noldes Stellung zum Nationalsozialismus war, wie die Forschung seit langem festgestellt hat, durchaus kompliziert. Tatsache bleibt: 48 seiner Werke wurden 1937 in der berüchtigten Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt, mehr als 1.000 beschlagnahmt und 1941 wurde ihm sogar - ein Schicksal, das sonst nur den Maler Karl Schmidt-Rottluff und den Bildhauer Edwin Scharff ereilte - ein Arbeitsverbot auferlegt. Nolde reagierte, indem er heimlich etwa 1.300 "Ungemalte Bilder" schuf: kleinformatige Aquarelle, oft in freier, experimenteller Farbkomposition. Sie waren es nicht zuletzt, die seinen Nachkriegsruhm begründeten. 1955 war der 84jährige auf der ersten documenta vertreten, und auch auf der zweiten im Jahr 1959 wurde sein Werk - nun postum - präsentiert.
Werke von Emil Nolde finden sich weltweit in den Sammlungen hochrangiger Museen, u.a. im Art Institute in Chicago, im Eremitage Museum in St. Petersburg, im Museum of Modern Art in New York City, im Berliner Brücke-Museum, in der Wiener Albertina und im Kunstmuseum in Basel, um nur einige zu nennen. In Seebüll und Berlin wurden Stiftungen zu seinen Ehren gegründet.