Wein-Glossar

Scheurebe
Die Scheurebe wurde 1916 als Kreuzung aus Riesling und Bukettraube von Georg Scheu gezüchtet. Das Aroma ihres Weins wird bei guter Reife als subtil und rassig bezeichnet und kann an Schwarze Johannisbeeren und Grapefruit erinnern. Im edelsüßen Bereich gilt die Scheurebe als überragend. Ihre Weine werden dann auch als Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese oder als Eiswein ausgebaut. Scheurebe passt als Auslese und Spätlese zu Desserts mit Früchten und Beeren. Perfekt ist sie auch zu hellem Fleisch. Serviertemperatur: 7 bis 9 Grad

Riesling
Die Riesling-Rebe gilt als eine der besten und bedeutendsten Weinreben, die es gibt. Da ihre Weine vor allem in kühlen Anbaugebieten besonders fein sind, ist Deutschland der perfekte Standort und weltweit der größte und wichtigste Produzent. Das Aroma des Rieslings ist lebhaft-elegant, mineralisch bis stahlig mit pikant-fruchtiger Säure. Sein Duft erinnert an Pfirsich, Marille, Quitte und grüne Äpfel. Wegen ihres relativ hohen Säuregehalts können Rieslingweine gut gelagert werden. Möglich sind 5 bis 10 Jahre. Rieslingwein eignet sich außerdem zur Herstellung von Schaumwein. Riesling schmeckt besonders gut zu Meeresfrüchten oder als Aperitifwein. Serviertemperatur: 10 bis 12 Grad

Silvaner
Silvaner (auch Sylvaner oder Grüner Silvaner) ist eine der ältesten weißen Rebsorten überhaupt. Schon im ersten Jahrhundert nach Christus wurde vom römischen Gelehrten Gaius Plinius Secundus ein Wein mit Silvaner-Eigenschaften beschrieben. Er gilt als angenehm frischer Weißwein, dessen Geruch an Heu, und dessen Aroma leicht an Stachelbeere, Apfel oder Quitte erinnert. Die Rebsorte eignet sich besonders gut zur Herstellung von edelsüßen Weinen. Silvaner passt zu Spargel und Fischgerichten – oder einfach als Aperitif. Serviertemperatur: 10 bis 12 Grad

Müller-Thurgau
1882 vom Schweizer Hermann Müller-Thurgau aus dem Kanton Thurgau gezüchtet, wird der Wein heute aus Rechtsgründen auch Rivaner genannt. Seine Rebe ist weltweit die erfolgreichste Weißweinneuzüchtung. Der Wein ist frisch-aromatisch und leicht süffig, sein Duft hat Gras- und Muskatnoten. Durch den geringen Säuregehalt ergibt sich allerdings häufig eine frühzeitige Alterung des Weins mit geringer Lagerfähigkeit. Müller-Thurgau passt als Aperitifwein, aber auch zu leichten Vorspeisen oder Fisch. Serviertemperatur: 10 bis 12 Grad

Grauburgunder
In Italien heißt er Pinot Grigio, in Frankreich Pinot Gris. Er ist säurearm, dafür aber sehr körperreich mit einem in der Regel eher hohen Alkoholgehalt. Geschmacklich ist der Grauburgunder frisch mit leichtem Apfelton. Die Rebsorte eignet sich auch sehr gut zur Roséweinherstellung. Grauburgunder passt besonders gut zu Fischgerichten, eignet sich aber auch hervorragend als Aperitif. Serviertemperatur: 6 bis 8 Grad

Spätburgunder
Der Spätburgunder, auch Pinot Noir, Pinot Nero, Blauburgunder oder Schwarzburgunder genannt, wird gelegentlich auch als König der Rotweine bezeichnet. Spätburgunderweine sind granatrot bis tief rot-violett und vollmundig mit fruchtigem Bukett, das an Kirschen, Brombeeren, Erdbeeren oder Pflaumen erinnern kann. Auch Anklänge von Vanille und Zimt sind möglich. Der Spätburgunder zählt auch zu den drei Rebsorten zur Erzeugung von Champagner. Spätburgunder passt gut zu Braten und Wild und zu pikantem Käse. Serviertemperatur: 16 bis 18 Grad

Bouquet
Das Bouquet oder Bukett ist der Geruch eines Weines im Glas. Das Wort stammt aus dem Französischen und bedeutet Blumenstrauß – und so entwickelt auch der Wein ähnlich einem gemischten Blumenstrauß während seiner Reifung aus einzelnen Aromen einen Gesamtduft.

Keltern
Keltern von Wein bezeichnet die Weinherstellung im Allgemeinen. Das Wort stammt aus dem Lateinischen, wo calcare „mit den Füssen treten“ bedeutet. Beim Prozess des Kelterns wird der Most von den festen Bestandteilen der Maische getrennt. Wichtig dabei ist, dass so gut wie gar keine Gerb- und Farbstoffe aus den Beeren in den Most gelangen und dass jede Oxidation von Most und Maische verhindert wird.

Abgang
Der Abgang wird auch Finale genannt und bezeichnet die Nachhaltigkeit der Geschmacks- und Aromastoffe, die der Wein nach dem Schlucken am Gaumen hinterlässt. Er gibt zum Beispiel Rückschlüsse auf die Qualität eines Weines: Je länger der Abgang anhält, umso besser ist die Qualität. Lässt der Geschmack nach dem Schlucken rasch nach, spricht man von einem kurzen Abgang, hält er an, von einem langen Abgang. Dieser kann unter Umständen minutenlang dauern.

Weinlese
Die Lese, auch Herbsten genannt, bezeichnet die Ernte der Weintrauben. In dieser Zeit werden die Weintrauben vom Rebstock abgeschnitten. Es gibt zwei Möglichkeiten der Lese: 1. Manuell, dann werden die reifen Trauben per Hand abgeschnitten. Dabei kann man durch die Auswahl nur besonders reifer Trauben die Qualität des Weines noch steigern. 2. Maschinell, dabei klopfen und rütteln sogenannte Vollernter die Trauben vom Rebstock und fangen sie automatisch auf. Bei diesem Prozess können auch kleine Zweige oder Laub ins Lesegut gelangen. Eine Besonderheit ist die Lese der Trauben für Eiswein: Bei diesem Prozess darf die Temperatur nicht höher als minus 7 Grad sein.

Weißwein
Weißwein entsteht durch die alkoholische Gärung von Weintrauben. Meist sind es sogenannte weiße Trauben, er kann aber auch aus roten hergestellt werden. Die Farbe der Beerenhaut kann aber auch bei den weißen Trauben von hellgelb über gelbgrün bis zu grau reichen. Um süße Weißweine herzustellen wird die alkoholische Gärung vor der Umsetzung des gesamten Zuckers in Alkohol unterbrochen. Beim Schaumwein wird die bei der Gärung entstehende Kohlensäure im Wein gehalten.

Holzfässer
Nach vielen Jahren, in denen Weine überwiegend in Stahltanks vergoren wurden, wurde vor einiger Zeit das Holzfass wiederentdeckt. Die Vergärung im Holzfass unterscheidet sich von der im Stahltank vor allem dadurch, dass die Temperatur nicht kontrolliert werden kann. Dadurch wird der Wein geschmacklich anders geprägt: Er verliert an Frucht und entwickelt spezielle Gär-Aromen wie zum Beispiel Käse, Karamell, Tee- oder Tabakaromen, oder Heu.

Maische
Maische ist das Gemisch aus Most, Beerenschalen und Traubenkernen, das entsteht, nachdem die Weintrauben von den Stielen befreit und dann zerdrückt wurden.

Most
Als Most wird allgemein durch Keltern gewonnener Fruchtsaft bezeichnet.

Roséwein
Roséweine sind helle Weine aus roten Trauben, die wie Weißwein hergestellt werden. Die Beeren dürfen dabei nur sehr kurz auf den Produkten der Maische liegen. Je nach Intensität des Kontaktes mit den Beerenhäuten ist der Roséwein unterschiedlich stark gefärbt.

Weinverkostung
Gucken, riechen, probieren – das ist die Reihenfolge, mit der man die Qualität und den Geschmack eines Weines beurteilt. Zuerst wird der Wein dazu in seinem Glas geschwenkt – damit er in dickflüssigen Tropfen die Glaswand herunterlaufen kann. Je mehr davon herunterläuft, umso gehaltvoller ist der Wein. Als nächstes betrachtet man den Wein mit erhobenem Glas direkt vor den Augen und achtet auf den Farbton und die Farbintensität. Bei Rotwein gilt: Je heller die Farbe, umso älter ist der Wein, weil sich in der Flasche die Farbstoffe mit der Zeit am Boden der Flasche absetzen. Als nächstes zieht man den Duft des Weines tief in die Nase und versucht einzuordnen, wonach er riecht: blumig, fruchtig, pflanzlich, würzig, karamellisiert oder rauchig.
Und zum Schluss wird probiert. Dazu schlürft man am besten ein Schlückchen in den Mund und bewegt es dann hin und her. So wird der Geschmack intensiver. Auch dabei kann man wieder Aromen von blumig bis rauchig erkennen – und noch dazu, wie sich der Wein im Mund anfühlt:  eher dick, cremig oder ölig oder vielleicht samtig?

Rebstock
Rebstöcke sind Schlingpflanzen, die sich ursprünglich an Bäumen hochrankten. Ihr Wurzelsystem befindet sich zum größten Teil etwa 20 bis 50 Zentimeter unter der Erde. Dadurch wird der Rebstock fest im Boden verankert und mit allen Nährstoffen versorgt. Nach einer Neupflanzung kann es je nach Rebensorte drei bis sechs Jahre dauern, bis eine erste ertragreiche Lese möglich ist. In der Regel werden Rebstöcke heute 30 bis 40 Jahre für den Weinbau genutzt. Danach werden sie gerodet.

Weinsäure
Weinsäure ist mit einem Anteil von 0,5 bis 4 Gramm pro Liter die wichtigste nichtflüchtige und mit Abstand am meisten sauer schmeckenden Säure im Wein. Sie ist innerhalb der EU als Lebensmittelzusatzstoff E 334 zugelassen und kann auch verwendet werden, um den Säuregehalt säurearmer Weine zu erhöhen.

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